Kaffeebohnen
Der botanischen Blick auf die Kaffeebohnen
Kaffeebohnen sind im engeren Sinne keine Bohnen. Es handelt sich genau genommen um die Samen der Kaffeepflanze. Die kirschähnlichen Steinfrüchte der Kaffeepflanze besitzen meist zwei Kerne im Inneren. Diese zwei Kerne liegen mit der flachen Seite zueinander. Typisch für die Samen der Kaffeepflanze ist die Längsfurche auf der flachen Seite.
Es gibt ungefähr 40 verschiedene Kaffeesorten. Allerdings konzentriert sich das Angebot in der Hauptsache auf die zwei Sorten Arabica und Robusta. Mit ca. 60% des Welthandels führt der Coffee Arabica an der Spitze.
Zur Unterscheidung der Kaffeebohnen
Coffee Arabica
Die Arabica Bohne ist einerseits an der geschwungenen Längsfurche, der sog. Naht, zu erkennen. Sie zeichnet sich durch eine grüne, blaugrüne Färbung aus und ist eher oval geformt. Sie ist vor allem im Hochland heimisch. Geschmacklich bringt die Arabica Kaffeebohne einen eher säurebetonten Kaffee mit feinen Geschmackabstufungen.
Coffee Robusta
Im Gegensatz zu den Arabica Kaffeebohnen besitzen die Robusta Bohnen eine gerade Naht und haben darüber hinaus eine bräunliche bis gelbgrüne Färbung. Sie sind kleiner sowie rundlicher und im Vergleich zur Arabica widerstandsfähiger und schnellwüchsiger. Geschmacklich wirken Robusta Bohnen säurereduzierend und zeichnen sich außerdem durch einen vollen Körper aus.
Verwendung von Kaffeebohnen
Die Kaffeebohnen werden zum Großteil geröstet sowie für die Herstellung von Kaffee verwendet. Daneben sind sie im gerösteten Zustand auch, beispielsweise mit Schokolade überzogen, im Ganzen genießbar. Im medizinischen Bereich wird die aus den Kaffeebohnen hergestellte Kaffeekohle als Mittel zur Behandlung von Durchfallerkrankungen verwendet.
Exkurs Kaffeekohle
Aus bis zur Verkohlung gerösteten Kaffeebohnen entsteht Kaffeekohle. Da die Kaffeebohnen nur bis zu einem ganz bestimmten Punkt geröstet werden, bleiben die entscheidenden Bestandteile enthalten. Das daraus entstehende Pulver, die Kaffeekohle, riecht und schmeckt nach gebranntem Kaffee und wird entweder als Pulver oder in Form von Tabletten im medizinischen Bereich eingesetzt, zum Beispiel bei Durchfall sowie leichten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut.
Der Handel mit Kaffeebohnen
Kaffee ist das 2. wichtigste Handelsprodukt nach Erdöl.
95% der Kaffeebohnen werden als Rohware transportiert.
Brasilien ist das weltweit größte Kaffeeanbauland.
70% des weltweit angebauten Rohkaffees werden exportiert.
2/3 des weltweit gehandelten Rohkaffees werden über die Schweiz abgewickelt.
Neben Erdöl ist der Kaffee das zweitwertvollste Handelsprodukt, das Entwicklungsländer exportieren. Die überwiegende Mehrheit der Kaffeebohnen (etwa 95 %) wird als Rohware transportiert und anschließend im jeweiligen Konsumland weiterverarbeitet. Weltweit mehr als zwei Drittel des Rohkaffees werden über die Schweiz abgewickelt. Der größte Importhafen für Kaffee in Europa ist der Hamburger Hafen in Deutschland.
Die Bedeutung der Schweiz im weltweiten Kaffeehandel
Die Exportzahlen von Kaffee übersteigen die Exportzahlen von beispielsweise Schokolade oder Käse, zwei Produkte, die wir üblicherweise zuerst mit der Schweiz in Verbindung bringen. Die meisten Kaffeehändler sind in der Schweiz ansässig, was zum einem mit dem günstigen Steuerwesen sowie der zentralen Europäischen Lage zusammenhängt. Mehr als 2/3 des weltweiten Kaffee-Handels wickelt die Schweiz ab. In der Schweiz selbst macht der Handel mit Kaffee schätzungsweise 1% des Bruttoinlandsprodukts aus.
Herstellung von Kaffeevollautomaten in der Schweiz
Nicht nur im Handel mit dem Rohstoff Kaffeebohnen sind die Schweizer ganz vorn dabei. Auch in der Herstellung von Kaffeevollautomaten und Kaffeemaschinen, die vor allem zur Kaffeeversorgung in Büros und Gewerbebetrieben eingesetzt werden, spielt das Land dank seiner Ingenieurskunst eine wichtige Rolle. Damit haben die Schweizer Hersteller den Italienern den Rang abgelaufen, die allerdings nach wie vor im Bereich der Siebträgermaschinen dominieren.